Der Zeitzeuge Herr Baumgartner berichtet
von seiner Kindheit in der Nachkriegszeit

Gerhard Baumgartner
Am 09.08.1939 wurde Gerhard Baumgartner noch als Friedenskind geboren. Doch noch nicht einmal einen Monat später begann der Krieg, in dem Deutschland Polen angriff. 1942, schon mit 3 Jahren verlor der kleine Baumi sein Zuhause und erkrankte an Tuberkulose. Daraufhin wurde er in ein Sanatorium nach Kolberg geschickt. Drei Jahre später, mit nur 6 Jahren, im März 1945 sollte das ganze Sanatorium einen Ausflug machen, doch der junge Baumi merkte nicht, dass er auf einer Flucht zurück nach Berlin war. Kurz nach seiner An-kunft in Berlin wurde Kolberg vollständig zerstört. Kolberg wurde kurz nach dem Krieg komplett neu aufgebaut.

Im April 1945 eroberten russische Soldaten Berlin. Vier verschiedene Staaten besetzten Deutschland und beendeten somit den Krieg, aber noch ahnte niemand, welche Folgen die Besetzung Berlins hatte. Nach dem Krieg war Berlin vollkommen in Ruinen gehüllt. Diese Ruinen nutzte der junge Baumi oft als Spielplatz.

Ohne Hamsterfahrten und dem Schwarzmarkt wären die Menschen wahrscheinlich verhungert, denn es gab nur eine sehr geringe Essensration. In der deutschen Küche gab es als Fleischsorten Schwein, Rind oder Geflügel, dazu Reis, Kartoffeln oder etwas Fett.

Gerhard Baumi hat als Kind viele Höhen und Tiefen überwunden, z.B. als der Hund seines besten Freundes überfahren wurde oder als er einen toten Soldaten an einer Laterne hängen sah und der Soldat dann auf mysteriöse Weise verschwand. Trotzdem lebt er heute als Bauleiter ein glückliches und friedliches Leben.
Louisa und Tabea, Klasse 6 c



Der Krieg begann am 19. Mai 1939. Von dort an hat unser Zeitzeuge alles miterlebt. Ihr werdet erfahren, was im Krieg alles schlimmes passiert ist, was unserer Zeitzeuge alles erlebt hat, und was die Menschen alles mit sich selbst gemacht haben.

Unserer Zeitzeuge hatte eine schlimme Krankheit, die hieß: Tuberkulose, er musste schnell ins Krankenhaus damit man ihm schnell Mittel gegeben hat, das diese Krankheit auch schnell wieder weg geht. Die Tuberkulose war sehr schnell ansteckend, und auch sehr schlimm. Nach ein paar Tagen war die Krankheit auch wieder bei unserem Zeitzeugen weg. Und er konnte wieder nach Hause, aber dann hat er gemerkt das er seine Schwerster angesteckt hatte und sie auch im Krankenhaus lag. Nach ein paar Tagen ist seine Schwerster an dieser schlimmen Krankheit gestorben.

Es vergingen Monate und Jahre, aber der Krieg ist noch lange nicht vorbei. Im Krieg war es immer sehr schwer an Essen zu kommen. Entweder man musste auf den Schwarzmarkt, das Essen stehlen oder man musste es kaufen, aber das war immer sehr sehr teuer. Zum Beispiel musste unser Zeitzeuge einmal mit einer Schubkarre einkaufen gehen, und kam dann spät mit der großen Schubkarre wieder und darin lag nur ein kleines Brot, das war echt alles. Oder wenn man Geschwister hatte dann musste man das wenige Essen immer aufteilen. Weil das ganze Essen war nur 2 Stück Zucker, 2 Buletten ( also das ganze Fleisch), 1 halben Apfel, 1 kleines Stück Butter, und mehr nicht. Manchmal ging er auch hungernd ins Bett.

Aber das Schlafen war auch nicht entspannt, jede Nacht hatte er Angst das die Russen angreifen würden, oder Bomben geworfen werden oder irgendwas anderes gemacht wird. Wenn was passieren würde, kam eine laute Sirene und man musste schnell in den Luftschutzkeller, dort war man einigermaßen sicher. Wenn nicht kam ein Russe und erschoss den Menschen einfach.

Unser Zeitzeuge hatte ein Zimmer, wo das Fenster zur Straße ging.Und eine Nacht konnte er so schlecht schlafen, das er so um 3:00 Uhr Morgens aus seinem Fenster geschaut hat, und einfach mal so ein fremder Mann an der Laterne erhängt wurde, und später wurde er dann von den Russen abgeholt und weg geschleppt. Er hat gesagt: "Er hat sich als kleiner Junge so erschrocken, und ekelt sich heute noch."

Unser Zeitzeuge war früher ein schlanker Bursche und kletterte ziemlich gut. Deswegen ist er auch gerne auf den Spielplatz gegangen, mit seinen Kumpels , und ist dort in Ruinen herumgeklettert. Was eigentlich verboten war, aber das war halt sein Lieblingsspielplatz. Aber natürlich war das auch ziemlich gefährlich, man konnte sich dort stark schneiden und in tiefe Wassergruben fallen. An einem Tag ist unserer Zeitzeuge dort mit einem seiner Kumpels auf den Ruinen Spielplatz gegangen und sind dort herum geklettert. Doch dann haben sie einen lauten Schuss gehört und mussten schnell weg.

Und wie schon gesagt, unser Zeitzeuge war ein schlanker Bursche und konnte super klettern, aber sein Kumpel konnte gar nicht klettern. Also ist er schnell von Stein zu Stein geklettert. Aber sein Kumpel blieb hängen, fiel hin und riss sich seinen ganzen Arm und sein ganzes Bein auf. Unser Zeitzeuge riss ihn mit sich und sie konnten gerade so noch fliehen.

Der Schwarzmarkt war auch noch sehr gefährlich, dort konnte man zwar viele und gute Sachen bekommen, aber es war strafbar. Viele haben dort getauscht und gehandelt. Zum Beispiel ein Hemd gegen ein Stück Brot, ein Löffel gegen eine Tomate, eine Jacke gegen eine Decke. Dieser Markt war vielleicht gut für die , die kein Geld hatten, aber es war strafbar. An einem Tag kam die Polizei mit einem großen Laster, und schmissen alle Menschen auf diesen Laster, die was getauscht hatten oder ein Stand aufgemacht hatten. Diese Menschen wurden entweder erschossen oder als Soldaten für die Russen ausgebildet. Das hat unser Zeitzeuge alles erlebt, es ist auf einer Seite sehr traurig, und auf der anderen Seite ist es auch wieder schlimm. Man kann so viel erleben, die meisten Menschen haben sich selbst in ihren eigenen Keller umgebracht, weil sie kein leid ertragen wollten. Man musste ein Familienmitglied neben sich sterben sehen, oder erfahren, das ein Teil der Familie gestorben ist.
Daria 6a, 11.03.2016